Mittwoch, 11. November 2009

RIP Robert Enke

Unser Nationaltorwart Robert Enke hat sich Gestern das Leben genommen.
Mein Beileid gilt den Verwandten und Angehörigen.

UPDATE: Hier noch ein äußerst lesenswerter Blogpost, gibt in etwa auch das wieder was ich unten schon schrieb. Ich finde auch die Idee die dann noch erwähnt wird gut, die Nummer Eins bis Ende der WM in Südafrika nicht mehr zu vergeben und Robert so symbolisch im Kader zu behalten, dass Depressive Menschen in die Mitte der Gesellschaft gehören und sie sich nicht ausgeschlossen und schwach fühlen müssen wie es bis jetzt leider oftmals ist.

UPDATE-2: Bei all dem Mitleid für Robert und seine Familie, denkt natürlich auch niemand an den Lokführer, der mit ansehen musste wie der von ihm gelenkte Zug einen Menschen zerfetzte. Aber das war auch nicht zu erwarten. Hier ein schöner Beitrag.

UPDATE-3: Und immer wenn man denkt es geht nun wirklich nicht mehr schlimmer, erscheint irgendwo eine MoPo.

Meine persönliche Trauer hält sich arg in Grenzen, es sterben jeden Tag Menschen, viele verhungern oder werden bestialisch ermordet, und das interessiert die meisten hier einen Scheiß. Nichtsdestotrotz ist sowas sehr traurig, aber eben auch nur ein Einzelschicksal von vielen.

Allerdings mischt sich in das bisschen Trauer noch sehr viel Wut und Fassungslosigkeit, auf Grund der Berichterstattung der Medien.
Zum einen regt mich die Berichterstattung selbst der etabliertesten Medien auf. Egal welche Artikel ich lese, ich könnte einfach nur kotzen. Nahezu alle kramen irgendwelche alten Geschichten, Anhaltspunkte, Lebensdaten oder Ereignisse in Enkes Leben raus, um dann wild zu mutmaßen und zu spekulieren, was ihn nun dazu bewegt hat.
1. Weiß das eh nie niemand und wird auch nie wissen und
2. geht das auch keinen was an!!!

Und dann wird Interesse und Mitleid geheuchelt, nur um dann auf voyeuristischen Bild-Klick-Strecken und in Exklusiv Berichterstattungen jede Moral über Bord zu werfen.
Ich bin im angesichts der anhaltenden Berichterstattung in allen Medien ziemlich fassungslos.

Man sollte sich vor Augen halten, Enke war als Nationalspieler eine Person des öffentlichen Lebens, und es ist die Pflicht der Medien uns angemessen über seinen Tod, und auch um dessen Umstände zu berichten, mehr aber auch nicht. Die Auswertung des Abschiedsbriefes (z.B.), sowie die penetrante Durchleuchtung seines Lebens ist nichts weiter als abartig.

Sehr lesenswert, auch das hier und das hier.

Zu hoffen wäre gewesen, dass durch solche Ereignisse Depression endlich auch in der Öffentlichkeit als gefährliche Krankheit anerkannt wird, die jeden treffen kann und keine Krankheit von eigenwilligen Eigenbrötlern ist.
Aber dafür hab' ich recht wenig Hoffnung...
(Foto: pixelio.de - tboggi)

2 Kommentare:

  1. Alle 56 Minuten begeht in Deutschland ein Mensch Selbstmord.

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Deutschland

    AntwortenLöschen
  2. Auch interessant sind die Leitlinien von der Gesellschaft für Suizidprävention, die nahezu von allen Medien mit Füßen getreten werden.

    Nachzulesen hier:
    http://www.suizidprophylaxe.de/Medienempfehlung%20DGS.pdf

    AntwortenLöschen