Das Interview beginnt mit ein paar mäßigen Fragen zur Wählbarkeit der Piratenpartei:
Frau Zypries, warum wählt jemand die Piratenpartei?
Das ist mir schleierhaft. Ich bin wirklich die Letzte, die die Bedeutung der Informationsfreiheit gering schätzt, aber ich finde es schon sehr dürftig, wenn sich das [...] auf dieses Thema beschränkt.
Antworten auf Zukunftsfragen wie Arbeitsmarkt, Chancengerechtigkeit, Wirtschafts- und Finanzkrise ? Fehlanzeige!
Aber weiter geht's:
Die Kritiker sehen das Gesetz als einen Präzedenzfall. Sie glauben, dass zum ersten Mal eine Infrastruktur geschaffen wird, mit der unliebsame Inhalte aus dem Netz gefischt werden sollten. Für sie geht es um alles oder nichts.
Das ist inhaltlich falsch und zeigt mangelnde Professionalität im politischen Geschäft. Ich habe immer klar gesagt: Internetsperren dürfen nicht zu einem allgemeinen Überwachungsinstrument werden. [...]
Vor allem aber haben wir den Grundsatz „Löschen vor Sperren“ durchgesetzt. [...] Schade finde ich, wenn deren einzige Reaktion ist: Jetzt reden wir nicht mehr mit euch, weil ihr das Gesetz trotz allem verabschiedet habt.
So what ?? Wie man so dreist lügen kann und dabei der Internetgemeinde "mangelnde Professionalität im politischen Geschäft" unterstellen kann schlägt dem Fass dem Boden aus. Die SPD war es doch, die das Gesetz sofort ausweiten wollte !! Und wer löscht hier denn ? Zur besseren Löschbarkeit o.ä. hat das Gesetzt nachweislich rein GARNICHTS beigetragen.Sie haben selbst gesagt, dass über die Zukunft des Netzes gesellschaftlich diskutiert werden muss. Wenn das Thema so relevant ist, spricht das doch für eine gewisse Dauerhaftigkeit einer solchen Partei, oder?
Nein, das spricht für die Dauerhaftigkeit des Themas, aber nicht der Partei. Die Piratenpartei greift das eigentliche Thema ja gar nicht auf. Wenn ich sie ernst nehmen soll, müsste sie mehr zustande bringen als nur zu sagen: Die Vorratsdatenspeicherung ist schlecht. Die Piraten wollen nicht mehr als den Status Quo im Netz zu erhalten. Das ist Besitzstandswahrung. Das ist konservativ und viel zu rückwärtsgewandt. Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen.
Diese Arroganz. Diese Inkompetenz. Boar. Als ob die Piraten die Status Quo erhalten wollen. Schon jetzt haben wir im Netz doch schon weniger Rechte als im Real-Life. Jede verschissene E-Mail kann mitgelesen und gespeichert werden !! Ein Zugriff auf gewisse Seiten kann eine Hausdurchsuchung auslösen ! Auch dagegen wende ich mich als Piraten-Sympathisant. Aber ich weiß nicht recht wie ich das noch kommentieren soll. Aber inwiefern die SPD bzw. die CDU rückwärtsgewandt in Bezug auf die Pressefreiheit ist kann man hier sehen.
[Es fehlt mir noch ein Video in dem das Extra3 Team von einer Wahlkampfveranstaltung geschmissen wurde, gab's mal auf Youtube, ist jetzt aber weg]
Aber das "Beste" kommt zum Schluss:
Über was müssten die Piraten denn Ihrer Meinung nach diskutieren?
Das müssen sie schon selbst wissen, ein Teil dessen, den ich für diskussionswürdig halte, habe ich ja beschrieben. Die technische Entwicklung geht mit Rasanz voran, wer weiß, ob wir nicht in fünf Jahren eine neue Generation des Internets haben. Vielleicht hat dann jeder Mensch eine individuelle IP-Adresse, die so unverwechselbar ist wie seine Telefonnummer? Was hieße das denn für die Anonymität des Netzes? Aber von solchen Entwicklungen wissen viele Piraten offenbar gar nichts - jedenfalls diskutieren sie nicht darüber.
Das geballte Unwissen und die Inkompetenz dieser Frau spiegelt sich in dieser Antwort noch einmal perfekt wieder. Die Arroganz ist aber einfach nur zum kotzen.
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